Kaufmann/Kauffrau für audiovisuelle Medien

Kaufleute für audiovisuelle Medien werden hauptsächlich in Medienunternehmen ausgebildet und zwar im bewährtem dualem Systen mit Berufsschule und Unternehmen.

Berufsbild

Kaufleute für audiovisuelle Medien sind für kaufmännische und organisatorische Aufgaben in Medienunternehmen zuständig. Hierzu zählen Betriebe aus folgenden Branchen:

  • Film- und Videoproduktion
  • Rundfunk (Radio und Fernsehen)
  • Multimedia- / Internetagenturen
  • Musikproduktion
  • Kino

Hierbei übernehmen sie beispielsweise Tätigkeiten im Projektmanagement, im Marketing, in der Personaleinsatzplanung, bei Rechte- und Lizenzvereinbarungen, der Disposition und Beschaffung der technischen Ausrüstung sowie in der betrieblichen Steuerung und Kontrolle.

Der Unterricht findet über drei Jahre im wöchentlichen Rhythmus statt. Zurzeit gibt es einen Berufsschultag pro Woche.
Inhaltlich werden folgende Bereiche abgedeckt:

  • rechtliche Grundlagen auf Basis des BGB
  • Grundlagen des Unternehmensrechts
  • Medienrechtliche Aspekte (Persönlichkeitsrecht, Datenschutz, Urheberrechtsgesetz)
  • Projektmanagement im Allgemeinen und im Speziellen (Radio-/TV-Planung, Musik-/Filmproduktion, Multimedia)
  • Finanzierung und Filmförderung
  • Marketing mit Marktforschung, Marketingmix und Media-Strategien
  • des Rechnungswesens / Controllings sowie der
  • Personalplanung

Unter anderem werden Angebotsvergleiche und Kalkulationen erstellt sowie Finanzierungsalternativen überprüft. Medienspezifische Versicherungen und Fördermaßnahmen (insbesondere Filmförderung) werden ebenfalls betrachtet.

Ein Schwerpunkt im 2. Ausbildungsjahr liegt in der Konzeption und Durchführung eines AV-Projektes inklusive der Vermittlung technischer und gestalterischer Aspekte sowie der Post-Produktion.
Diese Informationen bilden die Grundlage für zukünftige marktorientierte Unternehmensentscheidungen. AV-Kaufleute wirken bei der Entwicklung von Vermarktungsideen mit und bewerten die Einsatzmöglichkeiten verschiedener Marketinginstrumente. Im Rahmen der Mediaplanung liefern Sie Entscheidungshilfen, welche Medien für Werbetreibende besonders attraktiv sind.

Neben den berufsübergreifenden Fächern Politik, Englisch (jeweils in allen Ausbildungsjahren) sowie Deutsch (im 2. Aj.) befinden sich im Rahmenlehrplan folgende Inhalte (Lernfelder):

  1. Den Ausbildungsbetrieb und seine Produkte/Dienstleistungen präsentieren
  2. An Planungsmaßnahmen mitarbeiten
  3. Betriebliche Werte und ihre Veränderungen dokumentieren und Erfolge ermitteln
  4. Bei der Beschaffung von Equipment, Rechten und Dienstleistungen mitwirken
  5. Bei Personalmaßnahmen mitwirken und die eigene berufliche Entwicklung gestalten
  6. Den Prozess der Leistungserstellung gestalten und steuern
  7. Die Endfertigung planen und Ergebnisse beurteilen
  8. Bei der Konzeption von Marketingmaßnahmen mitwirken
  9. Die Verwertungsmöglichkeiten beurteilen
  10. Bei der Vorbereitung von Finanzierungsentscheidungen mitwirken
  11. Den betrieblichen Erfolg kontrollieren sowie Daten zur betrieblichen Steuerung aufbereiten und auswerten

Hier finden Sie den detaillierten Rahmenlehrplan, auf dem der schulische Lehrplan aufbaut.

Alle Prüfungen werden von Seiten der IHK organisiert und durchgeführt.
Die Zwischenprüfung wird üblicherweise im 2. Ausbildungsjahr durchgeführt und dauert 120 Minuten.

Die Abschlussprüfung findet schriftlich als deutschlandweit einheitliche Prüfung in folgenden Prüfungsbereichen statt

  • Produktions- und Dienstleistungsorganisation (180 Min.)
  • Medienprodukte und Dienstleistungen
    • Beschaffung
    • Rechte und Lizenzen
    • Vertrieb
    • Marketing (90 Min.)
    • Marketingkonzeption und Projektorganisation
    • Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
  • Wirtschafts- und Sozialkunde (90 Min.)

Darüber hinaus findet die praktische Prüfung als 20-minütige Präsentationsprüfung statt.

Ergänzend kann der erweiterte Sekundarabschluss 1 und durch zusätzlichen Abendunterricht in Deutsch, Englisch und Mathe auch die Fachhochschulreife erworben werden.

Die Präsentation der Projekte im 2. Ausbildungsjahr vor interessierten Ausbildungsbetriebe wird genutzt, um im Anschluss einen Austausch mit den Ausbildern vorzunehmen. Die Ausbildungsbetriebe sind sehr daran interessiert, die Zusammenarbeit mit der Schule zu vertiefen, sei es durch fachspezifische Vorträge oder durch Unterrichtsgänge direkt zu den Betrieben.
Folgende Verbindungen zu wichtigen Unternehmen der Branche haben stattgefunden:
Die Klassen im 3. Ausbildungsjahr gehen zu einem Vortrag der Norddeutschen Akademie. Hier referiert eine Unternehmensvertreterin von Werbeweischer zum Thema – „Media Kino“ – „Kino, das aufregendste Werbeumfeld“.

Im 2. Ausbildungsjahr besuchen die Klassen die Fa. Media TV; ein Dienstleistungsunternehmen aus dem Bereich professioneller Medientechnik. Hierbei wird das Equipment für Kamera, Ton und Licht erläutert.

Ansprechpartner

Martin Michal

michal@mmbbs.de